Strand-Urlaub mit Kind in der West-Algarve: Was Eltern über Ferien in Sagres wissen müssen

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Am Strand, im Dorf und den Hotels treffen wir immer wieder auf Familien mit kleinen und großen Kindern, die Urlaub in Sagres machen. Und ich finde ja, dass Ferien in der West-Algarve ein ganz besonderes Erlebnis für Kinder ist. Denn schließlich ist die portugiesische Atlantikküste und das Hinterland ein einziger Abenteuerspielplatz für Kinder.

Doch immer wieder habe ich auch Familien kennengelernt, die sich nicht hundertprozenting damit beschäftigt haben, in welcher einzigartigen Naturlandschaft sie ihren Urlaub mit ihren Kindern verbringen.

Deshalb habe ich mal meine Erfahrungen rund um den Urlaub mit Kindern in Sagres und Umgebung in neun Punkten zusammengefasst. Sie lesen hier also, was man als Mutter und Vater wissen sollte, wenn man Urlaub mit seinen Kindern an der West-Algarve macht:

1. Sonne

Vorsicht, die portugiesische Sonne ist stärker als man denkt. Da meist ein kühlender Wind vom Atlantik bläst, wirkt die Sonne lange nicht so kräftig, wie in der Gluthitze von Spanien oder Griechenland. Aber sie ist mindestens genauso stark. Deshalb sollten Mama, Papa und Kinder immer ausreichend Sonnenschutz tragen – ganz besonders in den ersten Tagen, wenn man noch keine natürliche Bräune aufgebaut hat. Ich würde auch immer einen Hut und zusätzlich immer auch eine Sonnenbrille empfehlen, denn natürlich reflektiert das Meerwasser die Sonnenstrahlen.

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2. Wind

An vielen Tagen bläst in Sagres der Atlantik-Wind. Das hat viele Vorteile und wirkt wie eine natürliche Klimaanlage, die selbst den Hochsommer erträglich und die Winter mild macht. Aber genauso wie zum Beispiel an der deutschen Nordseeküste, sollte man für die Abendstunden immer eine Jacke dabei haben, ganz besonders für die Kleinen – etwas, was ich in meiner Zeit in Hamburg gelernt habe. Für den Strand empfehle ich eine Strandmuschel, die wie ein halbiertes Igluzelt aussieht und nicht nur vor dem Wind schützt, sondern auch Schatten spendet. Kinder lieben diese Strandmuscheln! Alternativ kann man sich bei guten Hotelstränden auch Strandkörbe (nicht die Nordse-Variante!) mit integriertem Windschutz mieten.

3. Wasser

Selten habe ich klareres Meerwasser gesehen. Aber erwarten Sie keine Badewannentemperaturen. Das Atlantikwasser ist frisch und klar – und heizt sich nur langsam auf. Familien schätzen das besonders in den “goldenen Monaten” September und Oktober, wenn in Sagres immer noch Sommer ist und der Atlantik wohltemperiert. Dennoch würde ich einer Familie, die mit (kleinen) Kindern Urlaub in Sagres und Umgebung macht, immer empfehlen, ein Hotel mit beheizten Pools zu wählen. Am besten auch mit speziellen, flachen und umzäunten Kinderpools und einem Bademeister, denn das ist einfach sicherer.

4. Strände

Über die Strände von Sagres und Umgebung muss man nicht viel sagen. Sie sind einfach traumhaft. Kinder lieben es Sandburgen zu bauen, über den Beach zu toben und im Wasser zu plantschen. Da die Sandstrände meist sehr sanft abfallen, kann man recht lang im Wasser stehen. Ich würde auch allen Eltern empfehlen, mit ihren Kindern nur so weit ins Meer zu gehen, wie diese noch auf dem Boden laufen können – und dann parallel zum Strand zu schwimmen. Das gilt übrigens für jeden Urlaub mit Kind am Meer!

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5. Wellen

Sagres ist nicht ohne Grund ein Surfparadies. Die Wellenreiter lieben die unzähligen Strände mit ihren hohen Wellen. Besonders die langen Strände der Westküste sind sehr beliebt bei Surfern – und ich bin immer wieder beeindruckt, dass schon Fünfjährige auf den Surfbrettern stehen. Aber für die ganz Kleinen sind diese Strände natürlich weniger gut geeignet. Zumal zu den hohen Wellen auch starke Strömungen kommen. Ich würde daher Familien mit kleinen Kindern immer empfehlen, an der sanfteren Südseite zu bleiben.

An Stränden wie Ingrina, Zavial, Tonel oder Beliche sind die Wellen deutlich weniger hoch und sanfter. Perfekt ist der lange Strand in der Bucht von Martinhal. An vielen Tagen ist das Wasser hier spiegelglatt mit kaum einer Welle. Er ist auch nicht so überlaufen.

Schwimmen in der Bucht von Martinhal

Schwimmen in der Bucht von Martinhal

6. Sicherheit

An fast allen öffentlichen (Bade-)Stränden gibt es staatliche Bademeister, erkennbar an ihren gelben T-Shirts. Nur an den vielen kleinen Buchten und versteckten Stränden natürlich nicht. Familien würde ich also immer empfehlen, an einen überwachten Strand zu gehen – und da am besten eher an kleinere. Denn auch wenn die Strände an der Westalgarve nur ganz selten richtig voll werden, müssen die “Life Guards” an den gut besuchten Stränden schon sehr viele Menschen im Blick halten. Ich würde gerade Eltern kleiner Kinder immer empfehlen, an einen Pool zu gehen – es gibt auch Hotels, die zum Beispiel umzäunte Pools anbieten und den Einlass kontrollieren.

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7. Gezeiten

Sagres wird ja oft mit Sylt verglichen (nur das Wetter ist schöner) – und genau wie an der Nordsee gibt es auch hier Gezeiten. Allerdings nicht so ein riesiges Wattenmeer. Dennoch kann sich das Meer an manchen Stränden bei Ebbe um mehrere Hundert Meter zurück ziehen. Eltern sollten darauf achten, dass sie das “Basislager” mit Decken etc. schnell außer Reichweite der Wellen bringen, wenn die Flut kommt. Und natürlich sorgen die Gezeiten für starke Strömungen, die Eltern immer bedenken sollten, wenn sie mit Kindern ins Wasser gehen. Tipp: Immer dafür sorgen, dass man noch Boden unter den Füßen hat.

8. Wassersport

Mein persönlicher Tipp: Leihen Sie sich mit Ihren Kindern am Strand ein Tretboot oder ein Kayak aus. Aber nur an der Südküste, im Westen sind die Wellen einfach zu hoch und die See zu rau. Ich persönlich bin gerade erst mit meiner Frau durch die Bucht von Martinhal gepaddelt. Die kleinen, vorgelagerten Inseln, sind ein schönes Ziel, das man gut ansteuern kann. Es gibt auch Tretboote, wo die ganze Familie reinpasst, und die sogar eine integrierte Rutsche haben.

Ältere probieren mal Stand-up-Paddeling – oder machen einen Tauchkurs und tauchen zu einem Schiffswrack vor der Bucht von Martinhal.

Ein Muss ist ein Surfkurs. Schon nach einem halben Tag stehen viele schon auf dem Board. Wie mir surfende Freunde verraten haben, kann man damit gar nicht früh genug mit dem Wellenreiten anfangen. Es ist quasi wie beim Skifahren, wo schon die Kleinsten auf den Brettern stehen. Schwimmen sollten die kleinen Surfer aber schon können…

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9. Bootsausflüge

Wenn wir nach Sagres kommen, gehört für uns eines immer zum Programm: Dolphin Watching. Eine Fahrt zu den Delfinen mit dem (Schnell-)Boot ist ein unglaubliches Erlebnis. Ich glaube, dass jedes Kind diesen Ausflug lieben wird – den man direkt im Hotel buchen kann. Bisher hatten wir immer Glück und sind den freundlichen, verspielten Delfinen im Atlantik vor Sagres begegnet.

Was mich fasziniert: Entdecken die Delfine das Boot, muss man sie nicht etwa verfolgen und damit stören, nein, die Tiere kommen sofort von sich aus zum Boot und begleiten es lange und ausdauernd. Hier ein Video von einer unserer Delfin-Touren:

Über die Delfin-Touren hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Ausflüge, die ich eigentlich durch die Bank empfehlen kann: Familienfischen, Tiefseefischen, einen Ausflug rund ums Kap mit dem Leuchtturm (Cabo de São Vicente) und eine Grottentour bei Lagos. Ich werde hier sicher noch einiges darüber erzählen.

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Ich bin freier Journalist und Blogger – und habe schon vor Jahren mein Herz an die West-Algarve und speziell Sagres verloren. Hier blogge ich darüber, warum ich sage: "I love Sagres"

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